31.01.2022

Halbfinale? Halbfinale!

War es der vorletzte Kampf im Köllerbacher Trimm Treff, der das Duell für Mainz entschied und die 88er erneut ins Halbfinale trug? Lag es wirklich am Sieg von Ruhullah Gürler gegen Timo Badusch? Der Mainzer musste unbedingt gegen seinen Trainingspartner vom Olympiastützpunkt Saarland gewinnen um die 7 Punkte Vorsprung aus dem Hinkampf zu verteidigen. Er hatte schon zuhause gegen den Routinier der Köllerbacher gewonnen, aber auswärts in der Höhle des Löwen, vor den Heimzuschauern war es ungemein schwieriger. Doch er hielt dem Druck stand, trotz zeitweiligem Rückstand und holte sich den wichtigen Sieg.

Vielleicht lag der Grund für den Einzug auch an den beiden Siegen von Etka Sever, der zuhause gegen den ukrainischen Koloss, Oleksandr Khotsianivsky siegte und auch auswärts Kilian Schäfer niederrang und somit insgesamt 5 Mannschaftspunkte zum Gesamterfolg beisteuerte.

Oder ist Alexander Semisorow der Mainzer Matchwinner, weil er innerhalb einer Woche 5kg runterhungerte um in seiner internationalen Paraderolle in 66kg gegen Nils Adrian Klein zu ringen? Mit seinem technisch überhöhten Sieg, legte er den Grundstein für den Heimerfolg.

Der entscheidende Faktor kann aber auch der Überraschungssieg von Ibro Cakovic gewesen sein. Der sympathische Ringer, der aussieht als könne er keiner Fliege was zu leide tun, marschierte erneut gnadenlos sechs Minuten stilartfremd im griechisch-römischen Stil und besiegte völlig unerwartet den favorisieren Greco-Spezialisten Marc Antonio von Tugginger.

Mit Sicherheit waren auch die zwei wichtigen Siege von Mateusz Wolny entscheidend für das Weiterkommen. Das Mentalitätsmonster, das ständig die Mannschaft antreibt und sich 1000% mit dem Verein und der Stadt identifiziert, ist der unverzichtbare Klebstoff für den Zusammenhalt der Truppe.

Doch es lag nicht an einem einzelnen Ringer oder dem „entscheidenden Sieg“. Wir verdanken das Weiterkommen allen Ringern und Helfern des Vereins. Die Siege von Achmed Dudarov, Elcin Ali, Timur Bizhoev, Beka Bujiashvili waren genauso wichtig wie die knappen Niederlagen von Teamkapitän Wladimir Remel und Kamil Rybicki. Es lag auch an unserem Youngster Fabian Pelzer, der sich in den Dienst der Mannschaft stellte. Es lag an David Ersetic, der extra die schwere Anreise aus Polen nach Mainz auf sich nahm und trotzdem nicht zum Einsatz kam. Es lag an den Ringern, die nicht kommen konnten, weil sie nicht durften oder krank waren. Wir sind deshalb weitergekommen, weil wir an uns glauben, weil wir gemeinsam stark sind. Weil unsere Fans uns tragen und unser Team zusammenhält und die Hürden nimmt anstatt sich darüber zu beklagen.

Auch eine Niederlage am Samstag hätte nichts an dem starken Zusammenhalt geändert. Denn wir haben gegen eine starke Köllerbacher Mannschaft gerungen, die mit Herz und Seele und ihren fantastischen Fans im Rücken gegen uns gekämpft hat. Auch sie hätten das Weiterkommen verdient gehabt. Und wir freuen uns auf weitere spannende Duelle mit den Saarländern in der nächsten Saison.

Nun kämpfen wir am nächsten Samstag zuhause im ersten Halbfinale gegen den ASV Schorndorf. Vater des Erfolgs der Baden-Württemberger ist Vorstandsmitglied Sedat Sevsay. Er hat eine sehr starke Mannschaft zusammengestellt, deren Kaderanzahl 40 Ringer beträgt. Kein Team in der Bundesliga hat eine vergleichbare Anzahl an so vielen Sportlern in ihrer ersten Mannschaft. Gespickt mit nationalen und internationalen Topathleten bedeutet das eine immense Variabilität in der Aufstellung. Sie bezwangen im Achtelfinale das starke Team aus Adelhausen zweimal deutlich (20:9/32:3) und im Viertelfinale setzten sie sich gegen den Meisterschaftsfavoriten SC Kleinostheim durch.

Auch gegen Mainz sehen sie sich als Favorit und wollen unbedingt ins Finale um den Titel zu holen. Wir freuen uns auf zwei packende Duelle in dem unser Team gemeinsam mit dem Cheftrainer David Bichinashvili und Co-Trainer Harun Yildiz alles daransetzen werden um gegen die Baden-Württemberger zu bestehen. Leicht wird es nicht, aber das war es gegen den KSV Köllerbach auch nicht.

Karani Kutlu

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