Die Grizzlys – Im Achtelfinale

Die Grizzlys – Im Achtelfinale wartet eine bärenstarke Mannschaft auf die Mainzer

Eine Niederlagenserie mit 3 Pleiten in Folge setzte der Mainzer Mannschaft und ihren Fans zu Beginn der Saison heftig zu. Für die als Favoriten um einen der beiden Tabellenplätze gehandelten 88er, geriet plötzlich die Playoff-Teilnahme und ihr Anspruch, die Nummer 1 in Rheinhessen zu sein in Gefahr.

Eine ungewohnte Situation für den erfolgsverwöhnten Traditionsverein um das Trainerduo mit Chefcoach David Bichinashvili und Harun Yildiz. Gründe für den missglückten Start gab es, doch darüber wollten die Mainzer nicht lamentieren. So rückten Vorstand, Trainerteam und Mannschaft noch enger zusammen und fokussierten alle Kräfte, um das Ziel Playoff-Teilnahme zu erreichen.

Hatten die Mainzer in den ersten drei verlorenen Begegnungen durchschnittlich nur 15 der möglichen 28 Mannschaftspunkte eingesetzt, so reizten sie am 4. Kampftag gegen Düren die maximale Punktzahl aus. Das zeigte Wirkung, der erste Saisonsieg fiel mit 24:5 auch entsprechend deutlich aus. Weitere Siege gegen die Wrestling Tigers und Konkordia Neuss folgten, bis es Mitte November zum Doppelkampftag gegen die Teams an der Tabellenspitze kam. Der Showdown Zuhause gegen den Tabellenzweiten und Lokalkonkurrenten SV Alemannia Nackenheim und einen Tag später auswärts in Heilbronn. Dort wartete kein geringer als die bis dahin ungeschlagenen Red Devils mit dem Mehrfachweltmeister Frank Stäbler. Beide Kämpfe hatten die Mainzer in der Hinrunde deutlich verloren.

Chefcoach David Bichinashvili versammelte für das entscheidende Kampfwochenende seine komplette Mannschaft und impfte Ihnen absoluten Siegeswillen ein. Die bis in die Haarspitzen motivierten Ringer des ASV dominierten den Heimkampf gegen die die Auswahl der Alemannen und gewannen überlegen mit 24:8. Als sie dann am nächsten Tag auch noch den Tabellenführer Red Devils in Heilbronn deutlich mit 15:10 besiegten, war die Freude im Mainzer Lager grenzenlos. Sie hatten sich auf den wichtigen zweiten Tabellenplatz geschoben und sich in der Ringerbundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet.

Doch die Mannschaft des ASV blieb fokussiert und gewann in der Rückrunde jeden weiteren Kampf. Neben der Tatsache, dass man als Zweitplatzierter in den Playoffs gesetzt war, überwiegte vor allem die Freude über die Erkenntnis, weiterhin die Nummer Eins in Rheinhessen zu sein. Das Erfolgsgeheimnis im Endspurt für den 1. Vorsitzenden Baris Baglan war es, ruhig zu bleiben, fokussiert und gemeinsam als Verein und Fans an einem Strang zu ziehen.

Am letzten Kampftag wurde in Heilbronn die KO-Runde ausgelost. Zunächst wurde den Mainzern mit TuS Adelhausen der Tabellendritte der Gruppe Südwest zugelost. Als dann im weiteren Verlauf der Ziehung zwei Teams aufeinandertrafen, die bereits in der regulären Saison in der gleichen Gruppe gekämpft hatten, mussten die bereits eingeteilten Vereine so lange verschoben werden, bis eine solche Begegnung verhindert wurde. Gebannt schauten alle Augen auf den Vizepräsidenten Manuell Senn, der die Glücksfee Lily Schneider abgelöst hatte und Team um Team versetzte, um den Playoff-Baum zu ermitteln.

Die Mainzer Ringer schauten konzentriert auf Ihre Handys. Gegen wen würden sie im Achtelfinale ringen? Wäre der neue Gegner vermeintlich schwächer als Adelhausen? Nein, im Gegenteil. Es wurden die Grizzlys aus Nürnberg. Härter hätte es die Mainzer nicht treffen können. Von allen ungesetzten Teams, sind die Mittelfranken das denkbar ungünstigste Los das die Mainzer ziehen konnten.
Die Grizzlys haben in der Bundesliga Staffel Südost mit dem Dauermeister Burghausen und dem Titelmitfavoriten ASV Schorndorf gerungen. Die Nürnberger rangen eine überragende Saison mit sieben Siegen in zehn Begegnungen und mussten den Schorndorfern nur aufgrund des direkten Vergleichs den zweiten Platz überlassen. Sie haben einen breiten Kader mit starken nationalen Athleten wie Deniz Menekse, Andreas Walter, Ninja Warrior-Finalist Tim Stadelmann oder den Ex-Mainzer Tim Müller und internationalen Stars wie Vladimir Dubov, Daniel Ligeti, Yelaman Kadryseit und die Levai Brüder Istivan, Tamasz und Zoltan, nur um ein paar Namen zu nennen. Noch nie hat der ASV Mainz 88 gegen die Nürnberger gerungen und daher gibt es keine Erfahrungswerte für beide Teams.

David Bichinashvili will noch keine Einschätzung über das Duell gegen die Grizzlys abgeben. „Sie haben ohne Frage ein starkes Team mit außergewöhnlichen Ringern. Wir bereiten uns jetzt zunächst auf den Hinkampf in Nürnberg vor und werden dann weitersehen. Den Rückkampf bestreiten wir vor der Mainzer Wand, wenn hoffentlich Zuschauer erlaubt sind und dann ist alles möglich.“

Der 1. Vorsitzende Baglan freut sich auf attraktive Duelle gegen die Nürnberger. “Sie sind eine sehr starke Mannschaft. Wer zweimal die Lichtenfelser und auch die Schorndorfer schlägt ist für jede Mannschaft brandgefährlich.“

Wer als Sieger aus beiden Duellen hervorgeht, würde in einem möglichen Viertelfinale auf den Sieger der Begegnung KSV Witten 07 gegen den KSV Köllerbach antreten. Der Hinkampf im Achtelfinale findet am 08. Januar 2022 in Nürnberg statt und der Rückkampf in Mainz, am 15. Januar 2022.

Karani Kutlu

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